Miasmatik
Der Begriff Miasma kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Befleckung“ oder „Besudelung“ und wurde von Samuel Hahnemann erstmals in die Homöopathie eingeführt.
Während seiner langjährigen Forschungsarbeit kam Hahnemann zu der Erkenntnis, dass die Anwendung der Homöopathie zwar sehr gute Erfolge bei der Behandlung akuter Erkrankungen aufzuweisen hatte, dass es aber immer wieder zu unerklärlichen Rückschlägen bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen kam.
Ohne die Existenz von Bakterien oder Viren zu kennen, mutmaßte Hahnemann, dass eine andere Kraft dafür verantwortlich sein muss. Er nannte dies Miasma.
Ein Miasma, ein „Grundübel“, schwächt die Lebenskraft (Dynamis) und lässt chronische Krankheiten erst entstehen. Es ist also eine Krankheit hinter der Krankheit.
Verdeutlichen lässt sich dies an einem kleinen Beispiel:
Die Festplatte eines Computers ist von einem Virus befallen. Der Computer reagiert fehlerhaft und kann sich nicht selbst von dem Virus befreien. Ein Antivirenprogramm ist nötig, um ein einwandfreies Arbeiten wieder zu ermöglichen.
Ähnlich verhält es sich bei chronischen Erkrankungen. Durch den Einfluss von Miasmen geschwächt, produziert der Körper Symptome (z. B. Warzen, ständige Mandelentzündungen, Allergien, Hautausschläge, etc.). Der Körper ist nun nicht mehr in der Lage, sich dauerhaft von diesen Symptomen zu befreien; er kann das zugrundeliegende Miasma nicht alleine überwinden.
Um eine chronische Erkrankung nachhaltig zu behandeln, muss das verantwortliche Miasma behandelt werden.
In der Homöopathie kommen hierbei besonders tiefwirkende, antimiasmatische Arzneien zum Einsatz.
Durch diese antimiasmatischen Arzneien ist es möglich, auch schwerwiegende Erkrankungen zu behandeln.
Diese Behandlung erfordert für den Homöopathen unbedingt ein umfangreiches Studium der Miasmatik.